
ENDOKRINE
ORBITOPATHIE
Symptome bei Endokrine Orbitopathie
Hervortretende Augäpfel, unvollständiger Lidschluss, Fremdkörpergefühl und Trockenheit der Augen
Die Autoimmunerkrankung Endokrine Orbitopathie
Die endokrine Orbitopathie ist eine Erkrankung der Augenhöhle (lateinisch: Orbita), die zusammen mit Autoimmunthyreopathien auftritt. Der enge Zusammenhang zwischen krankhaften Veränderungen der Schilddrüse und dem Hervortreten der Augen (Exophthalmus) – eines der Leitsymptome der endokrinen Orbitopathie – wurde bereits von Carl Adolph von Basedow, dem Entdecker der nach ihm benannten Krankheit, beschrieben. Tatsächlich ist die Augenerkrankung in mehr als 90 Prozent der Fälle mit dem Morbus Basedow verbunden. Nur in Ausnahmefällen besteht parallel die Hashimoto-Thyreoiditis oder (wohl eher) eine Mischform zwischen Morbus Basedow und Hashimoto-Thyreoiditis. Nach gängigem Erklärungsmodell gehen Autoantikörper, die beim Morbus Basedow gegen den TSH-Rezeptor gebildet werden, eine Kreuzreaktion mit Rezeptoren im Fett- und Bindegewebe der Augenhöhle ein. Es kommt zu Entzündungen, durch die die betroffenen Gewebe anschwellen und die Augen hervortreten. Weitere Symptome sind Lichtempfindlichkeit, Sehen von Doppelbildern, Fremdkörpergefühl, Schmerzen und ein Zurückbleiben des Oberlids. Die erste Maßnahme in der Therapie ist die Behandlung der Schilddrüsenfunktionsstörung mit Thyreostatika. Bei schwereren Verläufen kann die Gabe von Glukokortikoiden und Immunsuppressiva nötig sein.